Geschichte des CI

Geschichtlicher Überblick –Entwicklung und Verbreitung des Cochlear Implants

Die ersten Versuche das Hörorgan elektrisch zu reizen, reichen weiter in die Geschichte als im Allgemeinen angenommen wird.

Alessandro Giuseppe Antonio Anastasio Graf von Volta (1745-1827), italienischer Physiker, führte im Selbstversuch bereits 1790 eine elektrische Reizung des Gehörganges durch. Das Geräusch, welches dabei in seinem Kopf entstand, verglich er mit dem Geräusch von kochendem Wasser.
Die erste Elektrodenimplantation wurde im Jahre 1957 von Djourno (französischer Physiker) und Eyries (französischer Otologe) vorgenommen. Sie pflanzten einem völlig tauben Patienten Elektroden in den Hörnerv.

Ab 1968 implantierte man in Amerika und einige Jahre später auch in Australien sowohl einkanalige als auch – wegen der unbefriedigenden Ergebnisse – mehrkanalige Elektrodensysteme.
Die ersten Implantationen in Europa wurden ab Anfang der 70er Jahre in Frankreich (1973), Wien (1975), Düren (Deutschland) (1979), Hannover (1984) und Berlin (Charite) (1985) vorgenommen.
Bis zum Jahre 1984 wurden in Australien, Amerika und Europa 400 zumeist spätertaubte Erwachsene mit einem CI versorgt.
Weltweit sind bis 1987 etwa 600-700 Personen mit einer “Innenohrprothese” versorgt worden.

Heute sind nach Angaben der European Association of Cochlear Implant Users (EURO-CIU) europaweit mehr als 150.000 hörgeschädigte Menschen mit einem CI versorgt. Weltweit sind es fast 400.000. Davon sind 40 % Kinder.
In Deutschland leben derzeit rund 40.000 CI-Träger. Jährlich kommen rund 3000 hinzu.

Quelle: Ola S, Zichner S (1996): Psychosoziale Probleme bei der Rehabilitation von Spätertaubten nach Cochlear Implantation -Ausgewählte kommunikative Aspekte und Fragen der Selbsthilfe -, Diplomarbeit, Berlin 1996, 52, www.schnecke-online.de
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